Vom Leben und Sterben des Wiener Einzelhandels!

by Alexander Billasch

Vom Leben und Sterben des Wiener Einzelhandels!

by Alexander Billasch

by Alexander Billasch

Der Wunsch nach Veränderung war da bei einem Netzwerktreffen von Wiener Kaufleuten. Der Frust aber auch! Einkaufszentren und Onlinehandel werden als permanente Bedrohungen gesehen – könnten aber auch Möglichkeiten sein. Das Wichtigste ist die Bereitschaft Neues als Chance zu sehen.

Bei einem Netzwerktreffen der Wiener Kaufleute wurde eine Initiative für eine geschäftliche Belebung eines Wiener Grätzels gestartet. Die Diskussion war gespalten. Ein Teil war frustriert wegen Kurzparkzonen, die angeblich kaufbereite Kundschaft vertreibt, wegen dem nahen Einkaufszentrum, wegen der Straßenbahn, usw. Der andere Teil war zumindest bereit Initiative zu zeigen, war sich absolut bewußt, dass nur neue Ideen, eindeutige Positionierung, gute Beratung und Vernetzung mit anderen Geschäftstreibenden die Möglichkeit schafft, zu überleben und den Fortbestand zu sichern. Einer war sich sogar der Macht der sozialen Medien bewußt und investierte in den Aufbau einer virtuellen Community, die er regelmäßig zu Events einlädt. Die Events werden immer beliebter, sein Geschäft belebter und damit kommt auch der Erfolg. Allerdings war das nur einer von 15 Vertretern des Wiener Handels.

Diese Diskussion hat wieder gezeigt, dass ohne Bereitschaft, die Realität wahr zu nehmen und neue innovative Wege zu gehen, Geschäftsmodelle schlicht und ergreifend scheitern. Stichwort Onlinehandel: Der Onlinehandel ist längst ein etablierter Distributionskanal, diesen zu verdammen oder zu glauben, der Onlinehandel würde wieder verschwinden, ist ein Trugschluss.  Oftmals ist der Preis günstiger, die Information besser und das Sortiment größer. Nicht zu vergessen, dass der Onlinekauf bequem von zu Hause erledigt werden kann. Dennoch können vereinzelte Einzelhandelsgeschäfte gut überleben. Warum? Ich behaupte in 90% der Fälle aufgrund des Engagements der EigentümerInnen, eines individuellen Angebotes / Sortiments, einer Kundenorientierten, freundlichen und kompetenten Beratung, einer traditionsreichen Geschichte und einer dadurch entstehenden Mundpropaganda / Weiterempfehlung. Was ist das Geheimnis? Kunden wollen ein Erlebnis! Deswegen gehen sie auch – wenn schon Offline-Kauf – oftmals lieber in ein Einkaufszentrum als in Einkaufsstraßen. Habe ich eh schon einen schwierigen Standort, verkaufe ich als Einzelhandel das gleich Sortiment wie Amazon und Co, mit geringerer Sortimentstiefe und höheren Preisen, bediene ich frustriert und missmutig verbliebene Kunden, werde ich scheitern. 

Es gilt also wieder der Grundsatz – klare Positionierung, Kundenbedürfnisse sehen oder neu kreieren, den Servicegedanken leben. Aber es gilt auch: Hinterfrage Dich ständig, was kann ich besser machen?! Lieber Wiener Einzelhandel: Seid mutig! Geht einen Schritt weiter und bedient euch einer Kombination aus Online und Offline. Über lebendige Social Media Kanäle werden Menschen neugierig, können Kunden euch einfach einer großen Community online weiter empfehlen. Ein Online-Shop kann euren euren treuen Kunden eine Komfortmöglichkeit geben und z.B. Verbrauchsmaterial online nachbestellen  und eventuell Verbrauchsmaterialien gleich online nachkaufen. Es ist möglich, erfolgreich zu sein! Man braucht aber die Bereitschaft Geschäftsmodelle zu hinterfragen und neu zu gestalten!

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